Lebensdaten
Am 19. Dezember 1918 wurde Hans Schilter in Goldau SZ geboren. Seine Eltern führten dort das Hotel Alpenblick. Goldau war zu dieser Zeit ein wichtiger Etappenort auf der Nord-Süd-Route der Eisenbahn.
Die einzige Auslandreise vor dem Zweiten Weltkrieg führte ihn 1937 nach Mailand.
Nach seiner Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Zürich arbeitete er, soweit dies der Aktivdienst zuliess, ab 1942 als Werbegrafiker in Zürich. Nach dem Krieg richtete er ein Atelier im Elternhaus ein.
Ab 1946 folgten zahlreiche Auslandaufenthalte im Bewusstsein, künftig ausschliesslich als Maler und nicht mehr als Grafiker zu arbeiten.
1946/47 studierte er an der Accademia delle Belle Arti in Rom sowie beim ungarischen Bildhauer Amerigo Tot. Während dieser Zeit besuchte er erstmals Venedig – eine Stadt, die er in seinem Werk immer wieder darstellte.
1948/49 bereiste er während mehrerer Monate den Norden Europas. Dieser einmalige Aufenthalt beeinflusste jedoch sein Schaffen nachhaltig.
1953 und 1954 folgten Reisen nach Spanien und Marokko, wo er das Licht des Südens kennenlernte. Später führten ihn mehrwöchige Malerreisen vorwiegend nach Italien und Griechenland. Die Möglichkeit des kontinuierlichen Schaffens in der freien Natur brachte ihn jeweils künstlerisch wesentlich weiter, und meist brachte er eine reiche Ernte mit nach Hause. Im Süden Erfahrenes und Erlerntes verwendete er in der Folge auch bei der Umsetzung einheimischer Landschaften.
Bei den beachtenswerten Urschweizer Kunstausstellungen (1950, 1953, 1956 und 1959) engagierte sich Hans Schilter stark als Mitorganisator und stellte jeweils auch neue eigene Werke aus. Ausserdem nahm er an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen teil.
Ab 1953 setzte sich Hans Schilter kontinuierlich mit unterschiedlichsten Techniken auseinander (z. B. Fresko, Keimsche Mineralfarben, Sgraffito, Glasmalerei) und schuf teilweise grossformatige Werke für den öffentlichen Raum.
1956/57 baute Hans Schilter das Atelier- und Wohnhaus auf der Bernerhöhe bei Goldau mit Blick auf Lauerzer- und Zugersee. 1960 heiratete er Frederike Märzendorfer und 1961 und 1963 vervollständigten die beiden Töchter Ursula und Frederike die Familie.
Wichtige Meilensteine bildeten jeweils grosse Ausstellungen anlässlich des 50. und 60. Geburtstages des Künstlers: 1969 im Lehrerseminar Rickenbach und 1979 im Grossen Saal des Klosters Einsiedeln.
1979 wurde ihm der Kulturpreis der Innerschweiz verliehen. Der Text in der Urkunde lautet: «DIE INNERSCHWEIZERISCHE KULTURSTIFTUNG VERLEIHT HERRN HANS SCHILTER, GOLDAU, DEM HERVORRAGENDEN, DER LANDSCHAFT UND DER GESCHICHTE DER INNERSCHWEIZ VERPFLICHTETEN KÜNSTLER, DEM ERNEUERER DER SCHWYZER GLASMALERKUNST DEN KULTURPREIS DER INNERSCHWEIZ»
Am 28. Januar 1988 starb Hans Schilter in seinem Haus auf der Bernerhöhe in Goldau. Im Dezember 1988 fand die Ausstellung «Das öffentliche Werk» im Seedamm Kulturzentrum Pfäffikon statt.
Im Jahr 1998 errichtete Frederike Schilter-Märzendorfer zusammen mit den Töchtern die «Stiftung Maler Hans Schilter» mit dem folgenden Zweck: «Die Stiftung sorgt
für die Erhaltung des künstlerischen Nachlasses gemäss Inventar und macht ihn auf geeignete Art öffentlich bekannt und zugänglich».
Im Jahr 2007 gab die Stiftung die Monographie «Der Maler Hans Schilter» heraus.
2008 folgte eine umfassende Retrospektive im Seedamm Kulturzentrum Pfäffikon.
(Siehe Verzeichnis Ausstellungen)